Erklärung von Schimmel in oberen Wandecken meist im Dachgeschoß
Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass in einer Ecke = Wandkehle, welche die
gleichen Randbedingungen hat, die Ecke unten zuerst schimmelt.
Begründung: unten ist es am kältesten, also kondensiert es unten zuerst. Damit
schimmelt die untere Ecke zuerst.
Im hier betrachteten Fall schimmelte die obere Ecke zuerst.
Wenn die obere Ecke zuerst schimmelt, ist sie kälter als die untere Ecke.
Normalerweise steigt Wärme nach oben und die obere Ecke muss wärmer sein.
Da die obere zuerst schimmelte, muss sie kühler sein. Dies kann nur sein in Folge
einer Wärmebrücke. Also ist die Dämmung über dieser Ecke defekt.
Dies betrifft die Flecken im oberen Wand- / Deckenbereich.
Dieser Fall tritt meist unter Flachdächern der 60-er Jahre auf.
Erklärung der Entstehung von Schimmelpilz für Laien:
Schimmelpilz entsteht durch Kombination von Feuchte und organischem Material. Feuchte Stellen sind dort, wo es „kalte Bauteile“ gibt.
Absolut mangelhaft sind Dämmstoffdicken geringer als 5 cm bzw. fehlende Dämmung.
Sie führen unweigerlich zum Absinken der Oberflächentemperaturen, zum Erreichen des Taupunktes und zur Kondensation im Inneren des Bauteiles, der Decke bzw. der angrenzenden Wand.
„Kalte Bauteile“ entstehen auch infolge Verdunstungskälte von eindringendem Wasser bzw. Wasserdampf durch Leckstellen.
Diese kühlen Bauteile ziehen somit Feuchtigkeit aus dem Raum an. In den Nachtstunden „saugen“ sich diese Bauteile voll Wasser. Durch die geringere Temperatur tritt die Kondensation an der Schadensstelle ein.
Am Tage wird diese Feuchtigkeit infolge der wärmeren Temperatur aus der Baukonstruktion wieder abgegeben.
Die in der normalen Luft befindlichen Pilzsporen beginnen auf dem feuchten organischem Untergrund zu wachsen.
Es macht so den Eindruck, als würde die Luft im Raum sehr schwer werden. Es ist dabei den Bewohnern nicht immer möglich, den Raum und die ständig feuchte Luft weg zu lüften. Sie werden zum „Diener“ ihrer Wohnung.
Es entsteht eine große Unbehaglichkeit, die an der Grenze zur Bewohnbarkeit steht.
Die anschließenden Vorwürfe seitens der Verwaltung, mehr zu lüften, führen zum Ärger auf beiden Seiten. Durch Lüften ist der Mangel nicht immer abzustellen.
